Vermeulen und Eberhardt gewinnen in Leonding

Benz und Rapp bei Ö-Bundesliga-Auftakt auf dem Podium

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "Benz und Rapp bei Ö-Bundesliga-Auftakt auf dem Podium"
Moran Vermeulen (Felbermayr Simplon Wels) gewinnt den Auftakt der Österreichischen Radbundesliga 2021 in Leonding. | Foto: Eisenbauer/ÖRV

21.03.2021  |  Der Steirer Moran Vermeulen (Felbermayr Simplon Wels) sowie die Burgenländerin Verena Eberhardt (RSC ARBÖ Burgenland) sind die großen Gewinner des Auftakts der road cycling league Austria, der Österreichischen Rad-Bundesliga. Bei kalten Temperaturen und Schneefall entschieden sie die 60. Austragung des Int. Radsaisoneröffnungsrennen in Leonding für sich.

"Es ist der erste große Sieg meiner Karriere", freute sich Vermeulen, der nach zwei Attacken schließlich den Heimerfolg für sein Team Felbermayr Simplon Wels sicherte. "Eigentlich dachten wir, dass eine kleine Gruppe sich lösen wird und nicht so eine große, wie wir es waren", blickte er auf die Ausgangslage zu Beginn des Rennens zurück.

Denn schon am Ende der ersten Runde lösten sich mehrere namhafte Fahrer aus dem Feld und spannten zu einer elfköpfigen Spitzengruppe zusammen. Diese hielt sich auch bis eingangs der vorletzten Runde ganz vorne im Rennen, wurde dann aber wieder gestellt. Aufgrund der schwierigen Witterungsbedingungen wurde das Rennen um 34 Kilometer verkürzt, Scharfrichter blieb aber erneut der Aichberg, der insgesamt sieben Mal absolviert wurde.

"Ich dachte mir schon, dass viele Teams etwas gegen die Zusammensetzung haben werden, und somit habe ich mir einige Kräfte gespart. Das war genau richtig und so hatte ich am Ende noch einen Punch im Finale", erklärte der 23-Jährige.

Gemeinsam mit den drei Deutschen Florian Lipowitz (Tirol KTM Cycling Team), Pirmin Benz (rad-net Rose) und Jonas Rapp (Hrinkow Advarics Cycleang) riss er dann in der letzten Passage des Aichbergs nochmals eine Lücke zum Feld auf und gewann sein erstes Ligarennen in Österreich. Zweiter wurde Benz, der wie Vermeulen den ganzen Tag auch in der Spitzengruppe zu finden war. "Das war bei den kalten Bedingungen sicher kein Nachteil, da wir so immer warm blieben", sagte er. Dritter wurde Rapp vor dem Tschechen Karel Camrda, auf Rang fünf landete Lipowitz, der sich die Führung in der U23-Wertung der Liga schnappte.

Auto Eder dominiert bei den Junioren

Bei den Junioren feierte das deutsche Team Auto Eder gleich einen Achtfacherfolg. Angeführt vom belgischen Edeljuwel Cian Uijtdebroeks dominierte die Mannschaft, der auch die drei Österreicher Marco Schrettl, Alexander Hajek und Benjamin Eckerstorfer angehören, das Nachwuchsrennen in Leonding. Schon in der ersten Runde löste sich Uijtdebroeks mit den beiden Deutschen Luis-Joe Lührs und Emil Herzog aus dem Feld.

"Es war ein schweres Rennen bei richtig schwerem Wetter. Hier in Leonding hat es sich angefühlt wie bei einem Belgischen Klassiker. Wir waren extrem stark und teilweise war es wie in einem Teamzeitfahren. Auch wenn mir der Kurs nicht so entgegenkam, gelang es mir am Ende noch davonzufahren", berichtete der 18-Jährige, der ab nächstem Jahr einen Profivertrag von Bora – hansgrohe in der Tasche hat. Wie gut das Nachwuchsteam des deutschen Rennstalles ist, stellte es eindrucksvoll in Leonding unter Beweis. Die ersten acht Plätze im Rennen der Junioren gingen an die acht Starter des Teams.

Doppelte Premiere für die Frauen

Die 60. Austragung des Eintagesklassikers in Oberösterreich war zugleich eine doppelte Premiere für die Frauen. Zum einen wurde erstmals ein Frauenrennen in Leonding ausgetragen, zum anderen bildete das Rennen den Auftakt zur neuen, heimischen Radbundesliga. Diesen gewann Bahnspezialistin Verena Eberhardt, die sich im Sprint einer Dreiergruppe gegen die Tschechin Jarmila Machazova (Dukla Praha) und vor der Tirolerin Gabriela Erharter (Union Raiffeisen Radteam Tirol) durchsetzte.

"Vor allem in der letzten Runde war es schon richtig kalt", ging Eberhardt auf das winterliche Wetter in Leonding ein. "Für mich ist das ja ein brutaler Systemschock gewesen, da ich mit dem Bahnnationalteam bis letzte Woche noch in Mallorca war", fügte sie an. Besonders am steilen Aichberg konnten die anderen Fahrerinnen die sprintstarke Bahnfahrerin nicht abschütteln.

"Es freut mich, dass wir jetzt eine eigene Ligaserie für Frauen in Österreich haben. Seit Jahren kämpfen wir um mehr Aufmerksamkeit und dieses Standing haben wir jetzt bekommen. Umso schöner ist es, nun die Premierensiegerin zu sein", freute sich die 26-Jährige.

Auch die Drittplatzierte Erharter freute sich über den Stockerlplatz im historisch ersten Radbundesligarennen der Frauen. Als ehemalige Skibergsteigerin ist sie kalte und schneereiche Rennen gewöhnt. "Beim Zusehen sieht es oft schlimmer aus, aber wenn man tritt und im Rennmodus ist, dann passt ja alles. Es war schön, nach dem Winter ein richtiges Rennen zu fahren", so die Tirolerin.

Der nächste Lauf der road cycling league Austria findet am 25. April in Wels statt. Dann sind die Frauen beim Kirschblütenrennen im Einsatz. Für die Männer geht es eine Woche darauf in Nenzing beim Grand Prix Vorarlberg weiter.

Ergebnis Männer:
1. Moran Vermeulen (Felbermayr Simplon Wels) 2:56:11 Stunden
2. Pirmin Benz (rad-net Rose) + 0:02 Minuten
3. Jonas Rapp (Hrinkow Advarics Cycleang) + 0:02
4. Karel Camrda (Topforex ATT Investments) + 0:02
5. Florian Lipowitz (Tirol KTM Cycling Team) + 0:02

Ergebnis Frauen:
1. Verena Eberhardt (RSC ARBÖ Südburgenland) 1:52:31 Stunden
2. Jarmila Machazova (Dukla Praha) + 0:00 Minuten
3. Gabriela Erharter (Union Raiffeisen Radteam Tirol) + 0:00
4. Nicola Bajgerova (Dukla Praha) + 0:08
5. Sophie Schober (RC ARBÖ SK Voest) + 0:08

Ergebnis Junioren:
1. Cian Uijtdebroeks (Team Auto Eder) 2:04:47 Stunden
2. Luis-Joe Lührs (Team Auto Eder) + 0:24 Minuten
3. Emil Herzog (Team Auto Eder) + 1:17
4. Alexander Hajek (Team Auto Eder) + 7:35
5. Marco Schrettl (Team Auto Eder) + 7:35

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